Montagsmögen

Unbenannt-2Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Arbeiten. Mag ich wirklich. Ich strenge mich gerne an. Auch wenn es unpopulär ist. Mir gefällt es. In all der Vielfalt und Fülle [1]. Eine zuweilen teuer erkaufte Freiheit, aber eine die ich so sehr schätze.
Zum Ausgleich Kunst. Die therapeutische Wirkung haben kann, wie  dieses Buch [2] oder diesen Vortrag zeigt. Alain de Botton ist großartig, so  herrlich eloquent, so britisch und pointiert. Alleine für den Rothko-Satz über seine Arbeit: „Look: What I am trying to do with my works of art. You have got sadness in you, I have got sadness in me. And my works of art are places, where these two sadnesses can meet and therfor both of us can feel less sad.“ lohnt es sich.
Was sich auch lohnt und ich mag: Dieses Lied hören. Immer wieder. Der Vielfalt und Fülle wegen sowohl in elektronischer, als auch akkustischer Version. Beide gut.

aufgelistet: da will ich hin

087143120294089333Ein paar Tage am Meer gewesen. Nicht am gefälligen, angenehmen, sondern am rauhen.Den Strand auf und wieder abspaziert, Krabben gegessen und Butterfisch, Flensburger dazu, nochmals ans Wasser gegangen, einfach weil man es kann und die Luft so anders ist, so kalt und klar. Vom Wind alle Gedanken wegpusten lassen, den Rest den Wellen überlassen.

Wieder hier und das Haus kaum verlassen, eingeigelt und der Januar ist so ein drinnen-Monat, dass schon etwas Besonderes geboten werden muss, um einen vor die Tür zu locken. Aber das wird es. Nicht nur im ersten Monat von 2015, sondern ganzjährig steht einiges an, auf das ich mich schon jetzt freue.

  • re:publica. Ich mag sie so. Diese Konferenz. Diese Mischung. Alles. Einfach alles. Pflichtprogramm.
  • Wolfgang Tillmans und Gerhard Richter gleich mit in Nürnberg sehen
  • München hat jetzt auch einen Street Food Market. Den hat Berlin schon lange und zusätzlich noch diese Sommerkonferenz, die so vieles bietet.
  • das Jahr schon durchgeplant bis Dezember habe ich vor diesem Aufruf zu folgen und zur C3 zu gehen
  • Cloud of Sils und Höhere Gewalt hören sich gut an. Mit Popcorn und Cola und in weichen Kinosesseln wegtauchen.
  • Anders frühstücken. Mit guten Gedanken. Geht auch rein virtuell.
  • Neugier und Befruchtung. Wer eine Vortragsreihe in München so nennt, hat mich schon gewonnen. Oder spätestens mit der Beschreibung von Neugier im Begleittext: „Ein Gefühl des Mangels bildet den Ursprung der Neugier. Ihr Motor ist das rauschhafte Gefühl der unbeherrscht Sammelnden, die Gier. Ihr Ziel ist – außer dem Wunsch, hinter die bekannten Dinge schauen zu wollen – das Neue, das Unbekannte und Fremde.“
    Besonders freue ich mich auf diesen Vortrag. Weil ich das Buch dazu über die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt so gut fand.

Ansonsten noch Japan. Unbedingt. Einmal wieder das erleben, was Reisen sein kann. Völlig verloren, aufgeschmissen, auf mich alleine gestellt. Nach Kopenhagen will ich, weil es nicht sein kann, dass es sich bis jetzt nicht ergeben hat. Die Masuren möchte ich sehen. Warum, das weiß ich nicht so genau. Siegfried Lenz geschuldet vielleicht.
Dann nochmals ans Meer oder zumindest an die Seen. Im Sommer ganz oft. In diesem Fall auch die im Süden. Sehr gefällig.

Fortsetzung erwünscht

Unbenannt-1Ich könnte über die gesamte Reihe schreiben. „Fröhliche Wissenschaft“ heißt sie. Eine Reihe, über die der Dichter Ulrich Schacht gesagt hat: „Sie passt in jede Jackentasche. Aber auch in jeden Kopf?“

Sie sind meine ständigen Begleiter. Der Vorteil des Handlichen liegt auf der Hand. Schmal, ganz schmal verschwinden sie in der Handtasche und machen sich gut neben Lippenstift, Kekskrümmeln, Taschentüchern, Stiften und der zu teuren, aber so gut riechenden französischen Handcreme.
Und einmal hervorgeholt in den kurzen Alltagspausen und reingelesen sind sie so voller guter Gedanken. Von der Art Gedanken, die nicht sofort verdaulich sind, sich nicht gleich erschließen, die man zwei Mal lesen muss oder drei oder vier Mal, um sie zu umreißen.

„Fröhliche Wissenschaft“ da steckt schon alles drin. Alles was ich mir wünsche, was ich so schätzen gelernt habe und nicht mehr missen möchte. Das ist nicht das zielorientierte Lernen, das dann in einen Bildungskanon gepackt wird, das Normierte, das einzig dazu dient zu prahlen oder mit der eigenen Informiertheit hausieren zu gehen, das übertrumpfen möchte, das andere klein macht, statt die Gedanken groß. Dabei kann Lernen und das ist doch eigentlich im Kerne einfach nur neugierig bleiben so eine kunterbunte Betrachtung der Welt sein mit dem simplen Wunsch, sie besser verstehen zu wollen. Ein Lernen, das weiter greift, nicht nur die eigene Sicht der Welt bestätigt sehen möchte, die Daseinsberechtigung der eigenen Disziplin untermauern, sondern begreifen möchte. Erkennen. Das auch eine Ode ist an das Leben, weil es nicht aufhört zu wundern und zu staunen, was es alles gibt, was möglich ist. Das hungrig macht auf mehr. Auf mehr Wissen, mehr Verstehen, mehr Zusammenhänge erkennen, mehr Sehen.
Fröhlich eben.

Das ist nicht immer leicht, aber es hält den Kopf wach und klar, trainiert die Muskeln dort oben, es hält rege. Manchmal sind es nur wenige Sätze, die ich lese und die mir dann zu tun geben, die ich drehen und wenden kann und sacken lassen. Und das tut so gut. Denn natürlich sind die Tage anstrengend und es wird viel telefoniert und verhandelt und organisiert – eben all das was heutzutage unter diesem übergroßen Wort Management subsummiert wird – und ja, das macht müde. Es ermüdet. Nicht, dass es auch da nicht immer wieder Neuland gäbe, aber es sind doch Routinen auf die ich zurückgreife und an diesen Tagen, egal wie müde der Kopf ist, da sehne ich mich nach ein wenig Pilates fürs Gehirn. So wie ich abends manchmal unbedingt noch die Laufschuhe auspacken und rennen muss, weil ein Ungleichgewicht besteht zwischen körperlicher und geistiger Anstrengung und diese Energie raus muss, einfach irgendwohin, so sehne ich mich an manchen Tagen nach klugen Gedanken. Nach neuen Sichtweisen. Die mich zwingen neu zu denken, andersherum und wieder zurück. Einmal im Kreis gedreht. So groß ist die Welt. So klein mein eigener Radius.

Nicht dass ich alles verstehe. Bei weitem nicht. Aber das ist nicht schlimm, weil wenn es nur Mosaikstücke sind und bleiben, wenn es eben einfach Zeit braucht, dann ist es auch gut. Nur träge sein. Das darf nicht sein.

Das lässt diese Reihe auch nicht zu. Ganz abgegriffen sind sie schon. Alle Bände von Byung-Chul Han, über den gesagt wurde, dass er einer der klarsten Denker dieses Landes ist, fallen schon fast auseinander. Über die Transparenzgesellschaft hat er geschrieben, über das Schöne. Neue Ansichten des Digitalen liefert er. Etwas zu der Müdigkeit, und ob sie nicht das Resultat ist einer immer fröhlichen, immer positiven Stimmung, die uns abverlangt wird. Oder meine jüngste Entdeckung: Der kleine Band von Peter Trawny. Trawny, der die Heidegger-Bände für mich so gut eingeordnet hat und hier über Intimität und das Private schreibt. Über das Innen und Aussen und zwar mit so vielen Gedankenquerschlägen, die mich verwundert zurücklassen. So hatte ich das noch nicht betrachtet. Guter Punkt.

Ins Wasser geschrieben heißt der Band. Alleine schon der Titel. Voller Sätze, die ich sammle und rausschreibe, die den Kopf anregen und Zeit brauchen. Niemals den Anspruch diese Welt zu erklären, aber ein Band, der keine schnellen Antworten liefert, keiner der Bescheid weiß zu alles und jedem, aber jemand, der etwas zu sagen hat und Funken versprüht, die anregen und ein Feuerwerk auslösen können.

Diese Reihe wird fortgesetzt.
Es darf nie aufhören.

Neubeginn mit Torte

110Mit so einem neuen Jahr ist es wie mit einem weißen Blatt Papier. Der totale Neuanfang ist unsagbar schön, aber manches Mal auch einfach nur ein wenig zu groß. Was anfangen mit so vielen Möglichkeiten, welche Chance zuerst ergreifen, womit beginnen, jetzt da alles so unberührt und neu vor einem liegt? Backen hilft immer. Auch hier. Es sind nur kleine handhabbare Schritte, die einem abverlangt werden. Das ist machbar.
Den Zauber des Neuanfangs fängt aber kein schlichter Kuchen ein. Es soll schließlich wegweisend sein für die nächsten 364 Tage. So groß, fulminant und opulent wie es werden soll dieses Jahr. Die Tiefen und Durststrecken kommen schon noch früh genug.

Herausgekommen ist weniger ein Kuchen, als mehr ein Dessert. Parallelen zum Tiramisu lassen sich finden. Er ist mächtig. In die vollen gehend. Mehr als ein Stück geht nicht. Aber er darf sich schließlich auch ein paar Tage halten.

Neubeginnstorte

[abgewandelt und inspiriert von hier]

Für den Schokoladen-Maronen-Boden

* 65 Gramm Kakaopulver
* 50 Gramm Kastanienmehl
* 35 Gramm Kokosmehl
* 2 Teelöffel Guakernmehl
* 125 Gramm Muscovadozucker
* 1 1/2 Teelöffel Backpulver
* 1/2 Teelöffel Meersalz
* 3 Eigelb
* 2 Eier
* 1 Vanilleschote
* 75 Milliliter geschmolzene Butter
* 150 Milliliter Sahne
* 5 Eiweiß

Espresso-Whiskey-Sirup

* 150 Milliliter Espresso
* 2 Teelöffel Muscovadozucker
* 75 Milliliter Whiskey

Kastanien-Mascarpone-Vanille-Creme

* 225 Gramm Maronencreme
* 225 Gramm Mascarpone
* 1 Vanilleschote
* 1 Prise Salz
* 2 Teelöffel Zucker
* 2 Teelöffel des Espresso-Whiskey-Sirups
* 300 Milliliter Sahne

Eine kleine Form (16 cm) mit Backpapier auslegen und buttern. Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Das Mehl und den Kakao in eine Schüssel sieben und verrühren, Salz, Vanille und Gewürze dazu. Die Eier und den Zucker schaumig schlagen und mit der geschmolzenen Butter unter die trockenen Zutaten heben. Die Sahne steif schlagen, das Eiweiß ebenso und beide vorsichtig unterheben. Für 40 Minuten oder länger backen. Aus der Form lösen, abkühlen lassen und dann in drei gleich große Böden schneiden.

Den Espresso mit dem Zucker und dem Whiskey aufkochen unter Rühren, solange bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Die Kuchenböden damit tränken und gut durchziehen lassen. 2 Teelöffel des Sirups aufheben.

Die Sahne schlagen. Die Maronencreme, die Mascarpone, die Vanille, die Sirupreste, das Salz und den Zucker unterheben. Auf den Böden verteilen.
Anschließend noch mit Kakaonibs oder dunkler geraspelter Schokolade verzieren. Kann man auch weglassen, aber warum auf den letzten Metern mit dem Sparen anfangen?
Wie Tiramisu schmeckt er besser, wenn alles gut durchzieht.

031058090106095109Besser kann man den ersten Tag des Jahres nicht nutzen. Einfach anfangen. Mit irgendwas. Der Rest findet sich schon. Gerne immer leicht an der Grenze zur Überforderung. Unternehmen gründen, Träume wahr machen oder einfach Alltag leben. Es gibt so viel zu tun. So viele Möglichkeiten. Und wer den Kuchen geschafft hat, schafft alles.

noch lange nicht fertig

400Jetzt ist dieses Jahr zu Ende.
Aber ich noch nicht fertig mit ihm.

Ich habe noch längst nicht, noch nicht einmal in Ansätzen begriffen, was alles passiert ist und vorgefallen, was ich erleben durfte und gelebt habe.

Macht nichts. Weitermachen.
Aber kurz anhalten, inne halten und Danke sagen. Ab und zu da kommen Zeilen oder in diesen Tagen auch Karten an und ich bin gerührt, manchmal viel zu gerührt und bewegt, ob dieser Wärme, die mir entgegenstrahlt. Danke dafür.

Und jetzt: Einfach weitermachen.

„…. damit wir noch einmal erfahren, was uns in diesem Leben möglich ist –
Es ist ohnehin schon wenig genug.“ Hat Max Frisch gesagt.

Und besser als mit diesen Worten kann es nicht enden.
Auf ein neues.

Strohfeuer

171„Wir müssen uns alle von Zeit zu Zeit das Recht auf Projektionen zugestehen, die Gelegenheit, uns in die imaginären Roben und Abendanzüge dessen zu werfen, was nie war und nie sein wird. Das poliert unser mattes Leben etwas auf, und manchmal können wir eine Traum statt eines anderen wählen und in dieser Wahl etwas Erholung von der gewöhnlichen Traurigkeit finden. Schließlich kann keiner von uns allen das Knäuel von Fiktionen entwirren, die jenes wackelige Ding bilden, das wir Selbst nennen.“

aus: Der Sommer ohne Männer von Siri Hustvedt

aufgelistet: Aufgesammeltes

082Lesen, nur noch eine Seite, eine Seite noch. Spazieren gehen, völlig zielllos durch die Straßen schlendern. Faul sein. Exzessiv faul sein. Dem Schnee beim Fallen zusehen.
Zurückkehren. Pläne schmieden, träumen, sortieren, aufräumen.
Und dabei einiges gefunden, das sich angesammelt hat. Versatzstücke. Zu schade, würden sie nur in meiner Schublade schlummern.
Nicht alles wird durchs Teilen besser. Dieses hier schon.

  • Das ist kein politischer Ort. Soll er auch nicht sein. Dafür gibt es andere. Aber diesen Text mochte ich. Weil er differenziert betrachtet, statt einfach zu diffamieren und eine mögliche Antwort ist auf das, was mir Angst macht.
  • Ich muss einfach überhaupt gar nichts. Zielereichungsgrad dieser Tage.
  • Ein Artikel über das Buch eines großen amerikanischen Autors, den ich gerade für mich entdeckt habe.
  • In orbit. Einfach nur, weil ich es endlich bald erleben darf.
  • warum manche Bilder die große Runde machen. Ein Erklärungsversuch.
  • warum einer Bilder macht. Nicht irgendeiner.
  • Genießen. Lesen. Um nicht servile Sachbearbeiter unseres Lebens zu werden.
  • dieses Stück. Den Atem anhalten. Ganz leise sein. Weil es so ätherisch ist, so hauchzart, zerbrechlich und vielleicht gerade dadurch etwas zum Klingen bringt.
  • Ein Text, ach was, ein Aufruf. [bei Indre entdeckt] Und weil ich es auch hier differenziert mag, danach und dazu dies und was darin über Kulturförderung gesagt wird.

„Weil sie etwas tun, was uns Menschen überhaupt erst zu Menschen macht: Sie reflektieren den eigenen Geist. Sie schaffen Dinge, um anderen Menschen ihre Gefühle mitzuteilen, sie erzählen Geschichten um andere Menschen zum Nachdenken anzuregen, den eigenen Geist ebenfalls zu reflektieren.“

Merry Christmas

015122033040084Die letzten Stunden vor dem Fest. Das Kleid schon gerichtet, das Auto gepackt, Geschenke eingewickelt, Weihnachtspost gelesen, zu viele Kekse gegessen, ob der vielen guten Gedanken und der Rührung. Und auf einmal ist sie da. Diese seltsame Stimmung, der man sich so schwer entziehen kann. Dieses leichte Schneegestöber der Erwartung, der Freude, der Stille, der Dankbarkeit. Alles ganz leise.

Die Welt ganz still.
Ich auch.
Für ein paar Tage nur.

Merry Christmas.

Christbaum zum Nachtisch

152Es heißt „life is short, eat dessert first“. Würde ich sofort unterstreichen. Lebe ich. Sehr konsequent. Aktuell zur Weihnachtszeit habe ich es umformuliert. „Christmas is short. Eat the tree first“. Oder so ähnlich.

Ich wollte schon immer eine Pièce Montée machen. Und in diesem Jahr, das Tannenbaum schlagen verpasst, ersetzt es den Weihnachtsbaum. Weil eine andere Lebensphilosophie besagt, dass man aus dem, was man hat immer das Beste machen sollte.
Die Form stimmt, die Farbe nicht ganz, aber mit ein paar Kerzen drauf und ein wenig Fantasie kommt es dem sehr nahe. Außerdem in puncto Nachhaltigkeit nicht zu überbieten, weil rückstandslos entsorgbar und die Hausfrau freut sich, weil hundert Prozent nadelfrei.

Essbarer Weihnachtsbaum 
[hier und aus The Art of French Baking abgeschaut]

Pâte à choux

* 1/8 Liter Wasser
* 1/8 Liter Milch
* 100 Gramm Btter
* eine Prise Salz
* 2 Teelöffel Zucker
* 200 Gramm Mehl
* 4 Eier

Wasser, Milch, Butter, Salz und Zucker erhitzen. Sobald es kocht, das gesiebte Mehl schnell und in einem Schwung dazugeben und sofort mit einem Holzkochlöffel rühren. Sehr lange rühren, solange bis ein glatter Teig entsteht, der sich vom Topfrand löst. Den Teigkloß in eine Schüssel geben und nacheinander die Eier unterrühren. Der Teig muss in langen, dicken Spitzen vom Löffel laufen, dann ist er richtig. In eine Spritzbeutel füllen und bei 200 Grad bis zu acht Minuten backen, dann auf 180 herunterschalten und nochmals 15 Minuten backen.

Crème Pâtissière (mit Lebkuchen)

* ½ Liter Milch
* 3 Eier
* 125 Gramm Zucker
* 70 Gramm Mehl
* 1 Vanilleschote
* 2 Teelöffel Lebkuchengewürz
* 125 Gramm Sahne

Die Milch mit der ausgekratzten Vanille und der Schote aufkochen lassen. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen. Mehl dazugeben. Dann alles zur Milch geben und langsam aufkochen lassen, ständig rühren, bis die Konsistenz cremig-fest wird. Mit Frischhaltefolie abgedeckt abkühlen lassen. Zum Schluss die geschlagene Sahne  und das Lebkuchengewürz unterheben. In einen Spritzbeutel füllen und in die Kugeln füllen.

Caramel

* 200 Gramm Zucker
* 3 Esslöffel Zucker

Das Wasser mit dem Zucker bei mittlerer Hitze aufkochen. Langsam. Immer wieder rühren bis es eine karamellige Farbe bekommt und die Zuckerkristalle sich ganz aufgelöst haben.

Die gefüllten Brandteigkugeln jeweils kurz in das Karamell tauchen, dann einen Kreis und Turm formen. Schnell sein, weil das Karamell sonst fest wird. Immer wieder auch Karamell darüberträufeln. Die Kerzen lassen sich gut befestigen, wenn man sie in den schon fester gewordenen Karamell dippt.

Kerzen anzünden. Weihnachten feiern. Mit oder ohne Baum.

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fernab aller Realität

14645226105_da2478e24e_b5323926199_ed8f23cc99_bVöllig aus dem Zusammenhang, dem Kontext gerissen. Aber das funktioniert und kann nur funktionieren, weil Worte, Sätze, manches Mal auch Bilder etwas einfangen, das größer ist, als das Beschriebene selbst und dann keines Rahmen mehr bedürfen.
So gilt nicht nur für die Lieder eines Verstorbenen, sondern für so vieles:

„Sie waren, sie sind, denn sie bleiben: wahr. Auch dann, wenn sie natürlich gelogen waren – wie jede große Kunst nicht allein der Wahrheit verpflichtet ist, sondern dem, was größer ist: der Gewissheit, dass etwas so sein könnte, wie es klingt, unabhängig von der Realität.“

von hier.

Montagsmögen

Unbenannt-1Jeden Montag: Zwei, die ich mag. Nicht nur montags das Gefühl, den eigenen Stil langsam gefunden zu haben. So wie hier. Lässig, schlicht und von einem Modeblog {1}, bei dem mir wirklich jedes einzelne Bild gefällt und ich es mir merken muss für die Tage an denen ich vor dem Kleiderschrank stehe und nichts zu kombinieren weiß. Einverleiben will ich mir dieses herrlich-französisch Entspannte und doch Elegante.
Außerdem: sich bedanken. Das hat Stil und noch mehr, wenn es mit sehr viel Stil geschieht. Wie mit diesem Merci {2}.
Eine nicht nur Montags-, sondern eine lebenslange Liebe ist die zum Freisein. Die in diesem Lied so wunderbar steckt. Free fallin‘.
In diesem Sinne: Stilvolle, dankbare und frei Weihnachtstage.

gemeinsame Sprachebene

235Dieses Verwobensein, das sich einstellt, einschleicht in den vielen Jahren des gemeinsamen Lebens, der gemeinsam erlebten Geschichten. Wie sie sich in der Sprache äußert, eine eigene bildet und dort Spuren hinterlässt. In den Kleinigkeiten.

„Wo hast Du das Auto geparkt?“
„Da wo Du immer den Manuel Neuer triffst.“

Und ich bin der einzige Mensch auf dieser Welt, der weiß, in welche Straße er jetzt einbiegen muss.

ganz nah

15328213903_82f11e8e68_b„Über die Intimität nachzudenken heißt demnach auch, über die Unterscheidung von Innen und Aussen zu sprechen. Gewöhnlich wird sie, was die Intimität betrifft, mit der Unterscheidung des Privaten und Öffentlichen in Verbindung gebracht. Das Private geschieht sozusagen in meinen eigenen vier Wänden und geht nur mich und die, die mit mir leben, etwas an. Das Öffentliche dagegen betrifft uns alle. Abgesehen von dieser längst prekären Differenz sind das Private und das Intime nicht dasselbe. Zwar ist die Öffentlichkeit etwas, womit die Intimität es zu tun hat, doch das Private ist niemals das Innerste, und nicht selten ertragen wir das Private nur, weil wir unsere Intimität vor ihm bewahren.“

aus: Ins Wasser geschrieben von Peter Trawny

Flexibles Ganzjahresgebäck: Die Weihnachtsvariante

weihnachtscantuccini - KopieZu spät dran für das Weihnachtsgebäck. Aber die Cantuccini gehen ganz schnell und außerdem bin ich sehr angetan von der Tatsache, dass sie ganzjährig aufgetischt werden können. Saisonal anpassbar, flexibel sind sie. Eine Qualität, die nicht nur die Lebensdauer von Keksen erhöht, sonder das Leben generell leichter macht. Die Grundzutat ähnelt dem Christbaum, das macht das festliche Flair. Im Frühjahr könnten die Pistazien betont werden und im Herbst der Pecorino. Im Sommer wird eh nur Eis gegessen.

weihnachtscantuccini - Kopie (2)

All-Season Cantuccini

{aus dem Buch ke:xs}

40 Gramm Pecorino
* 100 Gramm Mehl
* 1 Messerspitze Backpulver
* 70 Gramm Rohrzucker
* 1 Prise Salz
* 1 Ei
* 30 g gesalzene Pistazien
* 60 Gramm Haselnüsse
* 2 Esslöffel frisch gehackter Rosmarin

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier belegen. Käse reiben. Das Mehl in einer Schüssel mit Backpulver, Zucker und Salz vermischen. In der Mitte eine Mulde bilden. Ei mit einer Gabel leicht verquirlen, mit Käse, Pistazien, Haselnüssen und Rosmarin in die Mulde geben.
Mit der Mehlmischung zu einem weichen Teig rühren und leicht zusammenkneten, bis er gerade hält. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Strang formen, leicht flachdrücken.
 Auf das Backblech legen und im Backofen bis zu 25 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Schneidebrett  10 Minuten abkühlen lassen. Mit einem Brotmesser schräg in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mit der Schnittfläche auf das Backblech legen und weitere 8 Minuten backen.

 weihnachtscantucciniJetzt essen, später essen, egal. Hauptsache die ganze Sache flexibel handhaben.